Schon 2015 war H. Brinkmann der Anfrage des Gfd Manfred Kowalski und der Einladung des BVH gefolgt und hat einen wunderbaren Vortrag über Rosen gehalten. Durch die vielfältigen Fragen der über 60 Teilnehmer kam die Idee zum jetzigen Seminar. Nach der herzlichen Begrüßung durch den 1. Vors. des KGV Am Königsstuhl Andreas Berger und den Bezirksfachberaterinnen Brunhild Kühl und Renate Eccles sowie einer kleinen Stärkung ging es auch gleich los.
Als erstes gab es eine theoretische Einführung. Schon da wurde klar, es gibt noch viele Fragen. Zum Beispiel: wann schneide ich denn nun meine Rosen, wie tief schneide ich sie ab, gibt es verschiedene Schnittarten und vieles mehr. Es gibt insgesamt, man glaubt es kaum, vier verschiedene Schnitte, den Erhaltungsschnitt, den Formschnitt, den Gesundheitsschnitt und den Verjüngungsschnitt. Es kommt sogar vor, dass man eine Rose, es kann auch eine Kletterrose sein, ebenerdig abschneiden muss. Beim absteigenden Rosentriebbohrer-Befall zum Beispiel. Den Verjüngungsschnitt macht man bei sehr alten, nur spärlich blühenden Rosen. Ziemlich radikal zurückschneiden und mit Geduld auf den neuen Austrieb warten, es lohnt sich. Muss man eine Rose tatsächlich ebenerdig abschneiden, sollte man mindestens bis Ende Juni Geduld haben, denn meistens treibt sie aus den schlafenden Augen an der Veredelungsstelle wieder aus.
Der Gesundheitsschnitt erfolgt im Frühjahr. Die Rose erst genau ansehen, wo sind Frostschäden, abgeknickte Äste und ähnliches. Dieses wird entfernt. Es gab noch einiges an Erklärungen und Beispielen, die Hartmut Brinkmann den Teilnehmern vermittelte
Nach dem alles besprochen war, ging es den Rosen an die Stacheln und dem auf- und absteigenden Rosentriebbohrer ans Leben. Für den praktischen Teil des Seminars wurden vier Gruppen gebildet. Jeder der aus Hannover angereisten Rosenfreunde übernahm eine Gruppe. Kein Teilnehmer konnte sich davor drücken, eine Rose unter Anleitung selbst zu schneiden, und zwar radikaler als man das ohne dieses Seminar machen würde. Während der praktischen Übungen kamen natürlich auch immer wieder Fragen auf, wie z.B.: „Wie dicht pflanze ich denn Rosen?“ Rosen brauchen Platz, schon darum sollte man sie regelmäßig schneiden, da sie sonst ineinander wachsen. Stehen sie zu dicht, kann das Wasser (Regen) nicht ablaufen und der Pilzbefall, z.B. Sternrußtau, der auf den Blättern überwintert, wird nicht lange auf sich warten lassen. Der Pflanzabstand ist also eine wichtige Voraussetzung für das Gedeihen einer Rose.
Eine Gruppe nahm sich die in der Anlage verteilten Kletterrosen vor. Doch als der Rosenfreund Karsten Ludwig anfing, die Triebe rigoros aus- und runterzuschneiden, wurde manch einem Gfd ziemlich mulmig. Doch K. Ludwig erklärte, bei diesen dicht gewachsenen, nicht mehr ganz jungen Kletterrosen muss das sein, damit die Pflanze wieder neu und kräftig hochwachsen kann. Wir machen also einen Verjüngungsschnitt. Somit trauten sich auch die Gfde an die Kletterrosen. Rosenfreundin Martha Benthin zog mit ihrer Gruppe in Richtung Brunhild Kühl’s Garten. Sie hatte ca 30 ungeschnittene Rosen der verschiedensten Art im Angebot. M. Benthin und ihre Gruppe machten sich ans Werk. In diesen Rosen hatte sich häufig der Rosentriebbohrer breitgemacht. Somit musste auch hier radikal zurückgeschnitten werden. Am Ende klagte B. Kühl, sie müsse ihre Rosen jetzt regelrecht suchen, soweit wurden sie runtergekürzt und ausgeschnitten. Rosenfreundin Annemarie Quante nahm sich mit ihrer Gruppe die Vereinsfreifläche vor. Dort stehen viele Buschrosen, die ebenfalls den Rosentriebbohrer als Bewohner hatten. Also wurde auch hier teilweise ein starker Radikalschnitt vorgenommen.
Das Mittagessen, Bratwurst, Salate und selbstgebackenes Brot, alles gespendet, konnte dank des schönen Wetters im Freien eingenommen werden. Dann ging es noch einmal los, denn einige Rosen waren noch nicht geschnitten. In der abschließenden Gesprächsrunde wurden Erfahrungen des Tages ausgetauscht und offen gebliebene Fragen, z. B. nach Düngung, beantwortet.
Mit einem dreifachen „Gut Grün“ wurde der Tag beendet.