Die Frage war, was soll mit diesem riesigen Baum geschehen. Er war groß, ca. 15m hoch, er war sehr ausladend, der Stamm hatte einen Umfang von 3,20m, die dicken Äste reichten bis über die Gartenlauben des KGV Am Heideweg und er war von der Stadt schon vor Jahren mit Manschetten und dicken Stahlseilen  zusammengebunden worden, da er auseinander zu brechen drohte. Die Verkehrssicherheit war eindeutig bedroht.
Diesen Baum zu entfernen, bevor noch etwas passiert, war nicht nur eine Kostenfrage, sondern auch das Problem, wer macht so etwas. Ein Kleingartenverein hat weder die Geräte noch die Manpower für so eine Aktion. Das Grundstück gehört der Stadt Hameln, gepachtet hat es der BVH, der KGV Am Brösselweg ist Unterpächter des BVH. Also, wer ist zuständig? Für die Verkehrssicherungspflicht hat sich bislang weder der BVH noch der KGV Am Brösselweg zuständig erklärt. Hat es sich die Stadt Hameln hier vielleicht etwas zu einfach gemacht?
Um dieses Problem zu lösen, haben Herr Wolfgang Schünemann 1. Vors. des BVH und sein Stellvertreter Herr Willi Pientok, seit ca 2 Jahren immer wieder Gespräche mit Herrn Ralf Wilde, Fachbereichsleiter für Umwelt und Technische Dienste und Herrn Bernd Mros, Abteilungsleiter Umwelt, geführt. Richtig zuständig für dieses Problem fühlte sich niemand. Die stereotype Antwort war meistens entweder, “Herr Schünemann, da können wir Ihnen nicht helfen“ oder „dafür ist leider kein Geld da“.  
Aber mit diesen Antworten konnte sich der BVH nicht zufriedengeben. Da der Einladung zur Mitgliederversammlung am 04.03.2017 einige Politiker gefolgt waren, machte W. Schünemann im Jahresrückblick den Baum zum Thema. Er forderte die Gäste auf, sich einzubringen und zu helfen, dieses Problem endlich zu lösen. Bürgermeister Volker Brockmann versprach dann auch, beim THW nachzufragen, ob es eine Möglichkeit gibt, hier zu helfen.
Das THW war bereit, den Baum zu fällen, wenn auch nicht ganz kostenlos. Zu einer letzten Besichtigung des Baumes kamen Herr Grabbe vom THW, der Vorstand vom KGV Am Brösselweg, Ratsherr Gerhard Paschwitz(CDU) und W. Schünemann vom BVH. Im Gespräch mit Herrn Schünemann versprach Herr Paschwitz, sich um die Kostenfrage für den Einsatz des THW noch einmal zu kümmern. „Es muss doch eine Lösung geben, mit der alle Seiten leben können“.
Als Herr Schünemann noch einmal das Gespräch mit einem angestellten der Stadt Hameln am Telefon suchte, bekam er so dermaßen unfreundliche Antworten, dass er das Gespräch vorzeitig beendete.
Trotz aller Widrigkeiten wurde am 06.05.2017 um 8.00 Uhr das Projekt „Baum – Brösselweg“ gestartet. Vom BVH waren Brunhild Kühl und Renate Eccles erschienen. Ebenso hatten sich einige Gartenfreunde, mit Kamera und Fotoapparat bewaffnet, eingefunden, um das Spektakel mitzuerleben. Das THW rückte mit 3 großen Fahrzeugen und ca 15 Leuten, also ordentlich Manpower, an. Nach kurzer Lagebesprechung ging es los. Ein Team bereitete den Ahorn vor, er wurde mit Seilen und Gurten versehen und mit dem Gerätewagen, welcher eine Seilwinde hat, verbunden. In dieser Zeit arbeitete das 2. Team am Boden. Es mussten einige wilde Büsche und ein kleiner Baum entfernt werden. Die Kettensägen und Heckenscheren ratterten ohne Pause, damit die Fallrichtung für das große Ungetüm frei war. Schon wurden Keile in den Stamm gesägt und der LKW ließ den Motor an. Alle Zuschauer mussten sich zurückziehen, Sicherheit geht vor, auch wenn die Neugier, was wohl alles kaputtgehen würde, groß war. Um Punkt 9.25 Uhr hieß es: „Baum fällt!“ Der LKW zog an und der Baum fiel und zwar genauso wie er sollte. Schäden zu beklagen waren absolut keine. Kein Zaun, keine Pflanze, nicht einmal ein Grashalm war beschädigt. Eine echte Meisterleistung der Männer vom THW, Gratulation. Sofort fingen alle an aufzuräumen, der Baum wurde zersägt und alles an die Seite geräumt. Man hatte den Eindruck, als wären viele Ameisen im Dauerlauf unterwegs. Wir waren wirklich beeindruckt, wie schnell und organisiert alles ablief. Zwischendurch lud der Vorstand des KGV Am Brösselweg die Leute zu einem herzhaften Frühstück ein, welches auch dankbar angenommen wurde. Um ca 13.00 Uhr war der 140 Jahre alte Baum Geschichte. Was bleibt, ist ein freier Platz und die Hoffnung auf eine gute Lösung der finanziellen Seite.
Renate Eccles